Erster Gefangener entlassen!

Einer von drei Inhaftierten wurde heute Mittag aus der U-Haft gegen Auflagen entlassen. Sein Haftprüfungstermin war erst für morgen vorgesehen. 
Unsere Soliarbeit wird natürlich fortgesetzt!

Erklärung zum 4. Tag des Hungerstreiks

Der nachfolgende Artikel wurde bereits am 20.01.2020 als Flugblatt veröffentlicht. Das Flugblatt könnt ihr hier als PDF herunterladen.

Wir haben uns zusammengeschlossen um alle Verhafteten der Connewitzer Silvesternacht-Krawalle politisch und finanziell zu unterstützen. Drei Wochen nach Silvester sind derzeit noch drei Personen in Untersuchungshaft. Néstro, einer von ihnen, befindet sich deshalb seit dem 17. Januar 2020 im Hungerstreik. Er fordert in einem offenen Brief das sofortige Ende der ungerechtfertigten Gefangenschaft sowie eine klare Einordnung des brutalen Polizeieinsatzes an Silvester. Im folgenden beziehen wir, das Solidaritätskomitee 31.12. Stellung zu den »Silvester-Krawallen«:

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Presseerklärung zum Hungerstreik von Néstro

Leipzig, den 20.01.2020

+++ Hungerstreik eines Untersuchungsgefangenen in der JVA Leipzig +++ Kundgebung um 17:00 Uhr an Kreuzung Straße des 17. Juni / Münzgasse +++

Seit dem 17.01.2020 befindet sich Néstro im Hungerstreik in der JVA Leipzig. Er wurde mit elf weiteren Personen am Rande der Silvester-Krawalle vom Connewitzer Kreuz in Untersuchungshaft genommen. In einem offenen Brief (siehe unten) fordert er „die Freilassung aller drei seit dem 01.01.2020 in Untersuchungshaft Sitzenden bis zu einer fairen Verhandlung, um unsere Unschuld zu beweisen.“, zuvor kritisiert er die Brutalität der Festnahmen, sowie die „an den Haaren herbeigezogenen Untersuchungshaftgründe“. Weiterlesen

Brief von Néstro

Der folgende Brief von Néstro erreichte uns am 19. Januar:

Ich bin einer der drei noch in Haft Sitzenden, die in der Silvesternacht am Connewitzer Kreuz brutal festgenommen wurden.
Seit dem 17.01.2020 befinde ich mich im Hungerstreik, um auf die sinnlose und an den Haaren herbeigezogenen Untersuchungshaftgründe aufmerksam zu machen.

Es macht mich wütend, wie die Obrigkeit – Richter und auch Staatsanwaltschaft – uns ausnutzt, um ihr Handeln zu rechtfertigen. Sie verdrehen mit ihrer Macht das Recht, verstoßen gegen geltende Grundrechte, um uns in die Knie zu zwingen. Ich werde mich nicht beugen und ihren Terror hinnehmen. Sie werden mich nicht brechen, um mich dann
ihren Lügen zu unterwerfen.

Es macht mich dennoch traurig, von meinen Lieben getrennt zu sein.
Es macht mich traurig, jeden verdammten Tag durch die Gitter vor meinem Fenster, hinweg über den Zaun, in die Freiheit zu schauen.
Es macht mich traurig, in die Gesichter der Gefangenen zu schauen, ihre Geschichten zu hören, die zurückzuführen sind auf den alles beherrschenden Kapitalismus.
In einer Gesellschaft, in der man klauen muss, wenn man kein Geld hat, um sich etwas zu Essen zu kaufen, man schwarzfahren muss, wenn man sich kein Ticket kaufen kann, oder man im Drogensumpf versinkt. Weil einem die Gesellschaft das Gefühl gibt, wertlos zu sein, wenn du kein Geld hast. Darum verkaufen Leute Drogen, um Prestige-Objekte wie Markenklamotten oder dicke Autos zu kaufen und Anerkennung zu bekommen in dieser Gesellschaft. Sie sind keine Straftäter. Die Verbrecher sind die, die da oben sitzen und uns mit Füßen treten.

Mein Ziel ist die Freilassung aller drei seit dem 01.01.2020 in Untersuchungshaft Sitzenden bis zu einer fairen Verhandlung, um unsere Unschuld zu beweisen.

Anarchistische Grüße und ein fettes Dankeschön an die Leute, die uns Kraft geben und uns solidarisch zur Seite stehen.

In Liebe und Aufrichtigkeit,
Néstro

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Brief eines Gefangenen

Der folgende Brief erreichte uns am 17. Januar 2020:

Hallo liebe Genoss_innen,
    
Ich schicke euch einen fetten Dank für das wunderschöne Feuerwerk am Sa. den 11.01.2020. Wir erfreuten uns sehr daran, weil es zum Greifen nah war.
    
Das fette Dankeschön kommt nicht nur von mir oder von den anderen 2 Leuten, sondern von vielen, die sich daran erfreuten, laut riefen, jubelten und mit dem Geschirr an ihre Gitter schlugen.
Schön, dass ihr für uns alle da seid und uns das Gefühl gebt nicht vergessen zu sein.
mit anarchistischen Grüßen,
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